27. April 2017

… es ist 7.11 Uhr, ich bin auf Arbeit angekommen – heute mal zu Fuß! Nein Auto ist nicht kaputt! 

Man könnte vielleicht sagen, Wanderschuhe einlaufen oder bisschen Trainieren oder aus Spaß oder wie auch immer…

Heute klingelte mein Wecker schon 3.45 Uhr. Kurzer Körpercheck, ok ich bin bereit!

Ja und dann habe ich 4.15 Uhr wieder eine Ordnungswidrigkeit begangen… ich hab den Mixer angestellt um mir einen Wildgrün Smoothie für die Arbeit zu machen. Mal schauen ob es wieder Ärger gibt von den Nachbarn, so wegen deutsche Gesetze…4.30 Uhr bin ich dann los. Es war noch echt dunkel, kurz hab ich mich gefragt: was ich hier wohl tue? Normal würde ich 2 h später losfahren und in 20 min auf Arbeit sein. Es lief sich gut, Stille, fast noch kein Auto und die ersten Vogelstimmen.Irgendwann hatte ich dann so ein gleichmäßiges Tempo, alles gut! Selbst das kleine Stück an der Straße lang war nicht schlimm, war einfach noch zu früh, kaum Autos unterwegs, heute Nachmittag sieht das sicher anders aus.Ja und ich bin wieder ein Stück “ Via Regia“ den Jakobsweg gelaufen…Und auch ein bissl schöne Natur…

So die Schuhe haben wieder ihr Bestes gegeben… keine Blasen. Ich werde sie weiter an mich gewöhnen aber es “ läuft “ schon recht gut!😉

…und wenn alles so weiter geht, dann sag ich es jetzt offiziell zum ersten Mal:

“ Camino del Norte“ wir sehen uns…!!!

Habt einen schönen Tag!☀️

17.April 2017

Osterspaziergang

Ich gehe jetzt mal raus… so habe ich mich gerade von meiner Tochter verabschiedet die heute noch einige österliche Pflichtbesuche erledigen muss. ( muss! das ist auch so ein Wort, was ich immer mehr aus meinem Wortschatz streichen will- wir müssen nicht) und doch sie muss, wurde so gesagt…

Es gibt Momente im Leben da merkt man gar nicht, dass man lebt, man lebt einfach, ißt,man trinkt, feiert, arbeitet und ist vielleicht kreativ. Aber leben wir wirklich.

Sagen wir einfach mal wir funktionieren in unserer Welt, in unserer kleinen bunten Welt in unserem Alltag.

Aber ist Leben nicht mehr, als einfach da sein und für die Familie da sein die Freunde da sein und einzukaufen und Essen zu zubereiten und vielleicht irgendwo eine Rede zu halten und vielleicht den kreativen Impuls umzusetzen oder irgendwo bei einer Demonstration dabei zu sein das gehört alles dazu, ist das Leben? 

Albert Schweitzer sagte einmal: “ ich bin Leben das Leben will inmitten von Leben das leben will.“

genauso sehe ich es als Veganer 

ich liebe das Leben und ich liebe das Leben um mich herum die Tiere die Pflanzen alles gehört zu meinem Leben.

Deshalb begebe ich mich jetzt auf den Osterspaziergang am Ostermontag das Wetter sieht ganz fantastisch zum spazieren aus. Jetzt scheint die Sonne etwas durch die Wolken zu blitzen und ich habe spontan entschieden nach dem Gottesdienst in unserer Kirche, in die Natur zu gehen. Zu Hause einfach alles liegen zu lassen und zu Leben, zu Leben im Einklang mit der Natur ich freue mich auf die Impulse aus der Natur, auf die warmen Sonnenstrahlen die jetzt schon auf mich treffen und auf wunderbares Grün was frisch gewachsen ist, die Stille, auf die Vögel, endlich kein Auto ,vielleicht gibt es auch die eine oder andere Begegnung vielleicht treffe ich jemand vielleicht ein kurzes Hallo wir werden sehen.

Noch bevor ich die Straßen verlasse kommt ein Auto, meine Klassenkamerad Heiko von früher, er winkt, wir haben viel gelacht, wir saßen hinter einander in der Bank. Es hat mich gefreut Heiko, hab einen schönen Ostermontag!

Ich laufe an den Bahnschienen entlang, die schon lange stillgelegt sind, hier fährt kein Zug mehr. Das Feld liegt neben mir, der Berg ist zu sehen,den ich jeden Moment erklimmen werde. Die Sonne scheint. Keine Menschen Seele ist zu sehen es ist Mittag. Ich habe gerade zwei Bananen gegessen und denke, es wird mich genügend stärken für mein Wanderung , mehr brauche ich derzeit nicht.

Ich komm am Eiscafe vorbei noch ist Ruhe, in einer Stunde geht’s los. Die ersten Wanderer erscheinen und dann ein Grünspecht kreuzt mir den Weg, wie schön er doch ist, er passt gar nicht in unsere Natur, in seinem kräftigen Grün und roten Kopf.

Und wieder kommt mir der Gedanke wie oft spüren wir überhaupt das wir leben.

Gerade eben spüre ich dass, ich bekomme zwei Regentropfen in mein Gesicht.
Ich laufe jetzt auf dem Berg hoch, der Weg ist steinig, ausgewaschen vom vielen Regen. Mit Barfußschuhen wohl schon ein Abenteuer aber es geht. Ich habe einen wunderschönen Blick über die Gegend unter mir, der Steinbruch ein tolles Bild, eine tolle Natur.

Absolute Ruhe nur Vögel, ein Specht sonst nix. Ich laufe weiter den Kamm entlang.

Beim Abstieg höre ich Musik ich glaube es sind die Kletterer.

Musik kommt aus einer Tasche, keiner da … ach doch ein Junge mit Fahrrad, ihn ist es sicherlich zu ruhig hier im Wald er hat seine Musik mitgebracht. Die Sonne scheint durch die Blätter.

Jetzt ist es richtig schön warm, Sonnenstrahlen treffen mich .

Da muss ich mich entscheiden, große Runde, kleine Runde oder nach Hause gehen, mal sehen.

Ich bin kurz stehen geblieben, habe die Augen geschlossen, jetzt nehme ich zu den Vogelstimmen noch ein Summen von

Bienen und Hummeln war.

Ich komme in die Realität zurück, oh ich hab ein Anruf verpasst, ich will heute Abend doch noch in die Klinik und mit den Patienten bisschen Kreativität leben… Zwei junge Leute kommen mir entgegen, mit strahlenden Gesichtern. Der Junge auf dem Rad grüßt freundlich und hinter ihm ein Mädchen auf dem Pferd. Ich überlege kurz ob ich es streichle , doch lieber nicht. Ich wünsche einen schönen Tag und mach noch ein Foto sie freut sich und grüßt zurück.

Ich habe nun doch beschlossen langsam den Heimweg anzutreten ich bin jetzt eine Stunde und eine halbe unterwegs.
Selten mach ich solche Spaziergänge durch den Wald, das letzte Mal vielleicht Weihnachten. Wir sollten es öfters tuen. 

 Wir leben, wir leben im Hier und Jetzt, zumindest versuche ich es in letzter Zeit. Macht euch die Pläne nicht so voll, genießt es, genießt es jetzt!

Keiner weiß, wie lang das Lebenslabyrinth noch ist. Zum Glück!  

Ich freue mich auf meine Patienten heute Abend.

 Ich versuche nicht soviel Gedanken kommen zu lassen.

Oh wie cool, ein ältere Jogger kommt an mir vorbeigerannt, sicher weit über die 70 und zeigt mir das Peace Zeichen – Mensch wie cool…

Eine Taube kommt geflogen und setzt sich auf einen großen Baum, auf einen abgestorbenen alten Ast, er fällt auf die Straße, ich räume ihn zur Seite
Nun laufe ich über einen Feldweg rechts und links Stille, zwei große Wiesen neben mir. Eine Bank, ich setze mich kurz.

Mein Magen knurrt es ist ja auch schon 13:15 Uhr also es wäre langsam mal Zeit heute etwas mehr zu essen oder wenigstens zu trinken. Gedanken an danach kommen noch nicht richtig wirklich auf, ich habe versucht meinen Tagesablauf der vor mir liegt jetzt schon ein wenig zu ordnen.lustig… was man bei so einen Waldspaziergang so alles zurück legt 😅

Ich lass es geschehen und höre erst mal auf, zu denken, was nach meiner Wanderung, nach mein Spaziergang kommt.

Vielen Dank!